25.09.2015 10:54:00 CEST In der Slowakischen Republik wird mit dem neuen Ausbildungsjahr 2015 das Duale Ausbildungssystem nach deutschem Vorbild eingeführt. Das heißt, Azubis in der Slowakei besuchen neben der praktischen Ausbildung in einer Firma künftig parallel eine Berufsschule. Der deutsche Hightech-Maschinenbauer Manz ist mit seinem slowakischen Standort in Nové Mesto nad Váhom von Anfang an als Ausbildungsbetrieb dabei.
In der Slowakischen Republik wird mit dem neuen Ausbildungsjahr 2015 das Duale Ausbildungssystem nach deutschem Vorbild eingeführt. Das heißt, Azubis in der Slowakei besuchen neben der praktischen Ausbildung in einer Firma künftig parallel eine Berufsschule. Der deutsche Hightech-Maschinenbauer Manz ist mit seinem slowakischen Standort in Nové Mesto nad Váhom von Anfang an als Ausbildungsbetrieb dabei.
Thomas Jantzer, der Personalleiter der Manz AG, erläutert in einem kurzen Interview, warum das Duale Ausbildungssystem sowohl für ausländische Investoren als auch für die Slowakei als Wirtschaftsstandort wichtig ist.
Herr Jantzer, als Maschinenbauer bildet Manz in Nové Mesto vor allem Mechatroniker aus. Was lernt der Nachwuchs denn bei Ihnen nach dem neuen Dualen System mit Praxis im Betrieb und Theorie in der Berufsschule?
Thomas Jantzer: Die jungen Leute haben bei uns ab Tag 1 mit den Technologien der Zukunft zu tun. Hightech-Maschinenbau bei Manz, das sind Produktionsanlagen zur Herstellung von Komponenten für Smartphones, von Solarzellen und –modulen aber auch von Batterien für Elektroautos oder für Notebooks und Tablet Computer. Das ist faszinierend und anspruchsvoll zugleich, da sich diese Technologien ja rasend schnell weiterentwickeln. Um sich im Berufsalltag mit unseren Entwicklungsingenieuren an den weltweiten Standorten reibungslos zu verstehen, brauchen die Mitarbeiter, die diese komplexen Maschinen bauen, auch gute theoretische Grundlagen, vor allem in Mathematik und Physik. Hier kommt nun die Berufsschule ins Spiel, wo sich die Azubis das Wissen holen können, welches quasi am Tag darauf in unserer Fertigung angewendet wird. Dual ausgebildet heißt, bestens gerüstet sein für den Hightech-Maschinenbau.
Die Manz AG bildet bei rund 2.000 Mitarbeitern jährlich weltweit über 50 junge Leute aus. Welche Karrierechancen bieten sich den künftigen Facharbeitern?
Für ein weltweit tätiges Unternehmen mit Produktions- und Entwicklungsstandorten in Deutschland, Italien, Ungarn, der Slowakei und dazu noch China und Taiwan sind wir ja ein eher kleines Unternehmen. Kein Konzern wie zum Beispiel Bosch oder Volkswagen. Aber auch mit denen konkurrieren wir in der Slowakei um fähige Köpfe und versuchen daher, den Nachwuchs über eine gute praxisorientierte Ausbildung zu binden. Wir sind in spannenden und hochspezialisierten Wachstumsbranchen unterwegs und pflegen einen engen internationalen Austausch zwischen unseren Standorten – je nachdem, welche Kompetenz für welchen Kundenauftrag gerade wo benötigt wird. Für diesen unternehmensweiten Austausch ist es wichtig, dass das Niveau der Ausbildung überall hoch ist und wir einheitliche Standards voraussetzen können. Genau das ist ja auch das Ziel der Dualen Berufsausbildung.
Kann das in Deutschland, Österreich und der Schweiz traditionell bewährte System der Dualen Berufsausbildung die Slowakei als Wirtschaftsstandort voranbringen?
Davon bin ich fest überzeugt. Produkte aus diesen drei Ländern haben weltweit einen guten Ruf für Qualität und Langlebigkeit. Grundlage dafür ist der starke Fokus auf eine gute fachliche, praxisnahe Ausbildung aller Mitarbeiter, nicht nur der Ingenieure.
Wenn Manz sich entscheidet, eine bestimmte Produktionsanlage in der Slowakei zu fertigen, dann in dem Vertrauen, dass „Made by Manz in Slovakia“ genauso gut ist wie „Made by Manz in Germany“. Deshalb brauchen wir die Duale Ausbildung, hier in Nové Mesto gemeinsam mit der Berufsmittelschule Bzinská, und wir unterstützen das neue System auch mit allen Ressourcen.