30.03.2016 08:30:00 CEST
- Umsatz 2015 von 222,0 Mio. EUR und EBIT von -58,2 Mio. EUR signifikant durch Auftragsstornierungen und -verschiebungen in Höhe von rund 140 Mio. EUR belastet
- Eingeleitete Restrukturierung zur Optimierung der Kostenstruktur als Basis für Rückkehr in die operative Profitabilität
- Geplante Kapitalerhöhung mit Beteiligung und strategischer Zusammenarbeit mit Shanghai Electric als wichtiger Meilenstein für die zukünftige Unternehmensentwicklung
- Ausblick 2016: Signifikantes Umsatzwachstum bei signifikant verbessertem EBIT
Die Manz AG, weltweit agierender Hightech-Maschinenbauer mit umfassendem Technologieportfolio für die drei strategischen Geschäftsbereiche „Electronics“, „Solar“ und „Energy Storage“, veröffentlicht heute ihren Geschäftsbericht 2015. Im vergangenen Jahr sah sich die Manz AG mit Herausforderungen konfrontiert, die Umsatz und Ertrag maßgeblich belasteten. Um dieser Entwicklung entgegenzusteuern leitete die Manz AG Maßnahmen ein, die zusammen mit der geplanten Beteiligung und strategischen Kooperation mit Shanghai Electric eine solide Basis für die zukünftige Unternehmensentwicklung bilden werden.
Mit 222,0 Mio. EUR lag der Gesamtumsatz im Berichtszeitraum 2015 leicht über der zuletzt ausgegebenen Umsatzprognose zwischen 200 Mio. EUR und 210 Mio. EUR, jedoch deutlich unter Vorjahr (305,9 Mio. EUR). Grund hierfür waren die signifikanten Auswirkungen von Auftragsstornierungen und -verzögerungen in den Geschäftsbereichen Electronics und Energy Storage in Höhe von rund 140 Mio. EUR. Vom erzielten Gesamtumsatz entfielen im Berichtszeitraum mit 87,6 Mio. EUR rund 39,5 % (Vorjahr: 216,2 Mio. EUR bzw. 70,7 %) auf den Geschäftsbereich Electronics. Der Solar-Bereich erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 rund 20,8 Mio. EUR bzw. 9,4 % des Gesamtumsatzes der Manz AG (Vorjahr: 13,7 Mio. EUR bzw. 4,5 %). Zudem entfiel ein wesentlicher Umsatzanteil im Berichtszeitraum mit 72,8 Mio. EUR bzw. 32,8 % (Vorjahr: 24,1 Mio. EUR bzw. 7,9 %) auf den Geschäftsbereich Energy Storage mit Anlagen zur Produktion von Lithium-Ionen-Batterien und Kondensatoren. Für einen Umsatzbeitrag in Höhe von 27,9 Mio. EUR bzw. 12,5 % zeichnete sich das Berichtssegment Contract Manufacturing verantwortlich (Vorjahr: 36,3 Mio. EUR bzw. 11,9 %). Der Umsatz im Berichtssegment Others summierte sich auf 12,9 Mio. EUR nach 15,7 Mio. EUR im Vorjahrszeitraum; dies entspricht einem Umsatzanteil von 5,8 % nach 5,0 % im Jahr 2014.
Zu Jahresbeginn 2015 war das Unternehmen ursprünglich von einem Wachstumsjahr ausgegangen und hatte die Konzernstrukturen und -kapazitäten entsprechend expansiv ausgerichtet. Durch diese Konstellation – deutlich weniger Umsatz als geplant bei gleichzeitig erhöhter Kostenbasis – zeigte sich das operative Ergebnis 2015 stark belastet. Als direkte Konsequenz auf diese Entwicklung hatte der Vorstand mit externer Unterstützung ein Restrukturierungsprogramm eingeleitet, mit dem zusätzliche Aufwendungen in Höhe von rund 15,1 Mio. EUR verbunden waren. Das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) belief sich im Geschäftsjahr 2015 auf -41,9 Mio. EUR (Vorjahr: 13,9 Mio. EUR). Mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von -58,2 Mio. EUR (Vorjahr: -32,8 Mio. EUR) lag der Maschinenbauer im Rahmen seiner angepassten Ergebniserwartung.
Neben der Optimierung der Kostenbasis bildet die geplante Beteiligung und Zusammenarbeit mit der chinesischen Shanghai Electric Co., Ltd. eine solide Grundlage für eine zukünftig wieder positive Unternehmensentwicklung der Manz AG. Shanghai Electric, der größte Hersteller von Kraftwerken zur Stromerzeugung in China, gehört mehrheitlich der Stadt Shanghai. Wesentliche Geschäftsbereiche des chinesischen Unternehmens beschäftigen sich mit Energieeffizienz, sauberer Energiegewinnung und dem Industrieanlagenbau. Um Shanghai Electric die Beteiligung an Manz zu ermöglichen, haben Vorstand und Aufsichtsrat der Manz AG beschlossen, voraussichtlich noch im ersten Halbjahr 2016 eine Kapitalerhöhung um rund 43 % des aktuellen Grundkapitals durchzuführen. Dieter Manz, Vorstandsvorsitzender und Gründer der Manz AG: „Mit Shanghai Electric haben wir einen Partner mit langfristig angelegten Interessen gefunden. Das belegt nicht zuletzt die angestrebte Beteiligungshöhe von rund 30 %. Unser zukünftiger chinesischer Partner wird somit als finanzstarker Ankerinvestor mit mir gemeinsam als Großaktionär für zusätzliche Stabilität im Unternehmen sorgen. Aktuell stehen noch letzte behördliche Genehmigungen aus, dabei erwarten wir jedoch keine Überraschungen. Es geht also aktuell alles seinen geplanten Gang.“ Zum Bilanzstichtag 2015 betrug die Eigenkapitalquote der Manz AG 42,8 % (Vorjahr: 55,2 %). Die Kapitalerhöhung sowie die Beteiligung von Shanghai Electric werden sowohl die Liquidität als auch die Finanzierung der Manz AG entsprechend stärken.
Die Kooperation mit Shanghai Electric ermöglicht der Manz AG zudem einen verbesserten Marktzugang in China, der kurzfristig signifikante Entwicklungsmöglichkeiten in allen strategischen Geschäftsbereichen der Manz AG schafft. Aufgrund dieser Perspektiven hat der Vorstand der Manz AG entschieden, den Geschäftsbereich Solar fortzuführen. Der Fokus wird künftig auf der Weiterentwicklung und Kommerzialisierung der CIGS-Technologie liegen. Für das Gesamtjahr 2016 erwartet der Vorstand aufgrund positiver Branchenaussichten in den drei strategischen Geschäftsbereichen sowie einem Auftragsbestand von rund 110 Mio. EUR per 29. Februar 2016 eine signifikante Steigerung des Umsatzes bei einem signifikant verbesserten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). Ziel des Unternehmens ist es, mindestens ein ausgeglichenes operatives Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) zu erzielen.